„Look Back“-Kritik: Visuell beeindruckende und emotionale Reise in die Welt der Manga-Kunst (2024)

„Look Back“ ist eine Hommage an Manga-Künstler*innen und erzählt die Geschichte einer tiefen Freundschaft. Erfahrt hier, warum sich ein Kinobesuch lohnt.

Die zwei talentierten Künstlerinnen Kyomoto undFujino verbindet eine tiefe Leidenschaft – Mangaka-Zeichnen. Die Schülerinnen, die durch ihre Passion mit einander verbunden sind, überwinden ihre scheinbare Rivalität zueinander und bestreiten gemeinsam den Weg zum Manga-Erfolg – bis sie eine folgenschwere Entscheidung treffen, die das Leben der an Agoraphobie leidenden Kyomoto und der selbstbewussten Fujino für immer verändert.

„Look Back“ ist ein Anime vonKiyotaka Oshiyama („Der Junge und der Reiher“), der auf dem gleichnamigen Manga von Tatsuki Fujimotoa („Chainsaw Man“) basiert, für den er die „Twitter Japan’s Trend Awards“ gewann. Die Geschichte ist die Reaktion auf den tragischen Brandanschlag, der sich 2019 in den Kyōto Animationsstudios ereignete. Am 1. Oktober 2024startete der knapp 60-minütige Anime in den deutschen Kinos. Wir verraten euch, warum ihr euch das Ganze nicht entgehen lassen solltet.

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Der Trailer zu „Look Back“ liefert euch erste Bilder zum Film:

„Look Back“: Beeindruckende Animation trifft auf Minimalismus

„Look Back“ ist meiner Meinung nach ein visuelles Meisterwerk, das die Zuschauer*innen mit seinen liebevoll gezeichneten Bildern und beeindruckenden Animationen sofort in den Bann zieht. Die minimalistisch skizzierten Charaktere stehen dabei in einem faszinierenden Kontrast zu der detailreichen und liebevoll ausgearbeiteten Umgebungen. Diese Manga-artige Zeichnung der Figuren hebt nicht nur die Leidenschaft vonKyomoto undFujino für diese Art von Kunst hervor, sondern erweist auch der Manga-Industrie eine respektvolle Hommage, da auch vereinzelnde Szenen mit unter eher an einzelne Bilder eines Manga-Bandes erinnern.

„Look Back“ zeichnet kurzes Porträt einer jungen Freundschaft

Die Liebe zum Detail macht „Look Back“ zu einem tollen Filmerlebnis und zeigt, wie aus anfänglicher Rivalität eine tiefe Freundschaft entsteht. © LUF Kino GmbH

Ein erfrischender Aspekt von „Look Back“ sind die Charaktere. Diese wirken nicht überzeichnet, sodass das Publikum durch subtile Handlungen und Interaktionen einen Eindruck davon bekommt, wer Kyomoto und Fujino sind und was sie auszeichnet. Die Beziehung zwischen den beiden verdeutlicht außerdem, wie wichtig und gleichzeitig fragil Freundschaften sein können, besonders, wenn die eigenen Lebensentwürfe nicht mit den gesellschaftlichen Vorstellungen einhergehen.Diese feinfühlige Darstellung macht die Charaktere greifbar und verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Tiefe, ohne dass wir viel über die charakterlichen Kontexte erfahren. Jedoch hätte ich gerne mehr über den Weg Kyomotos erfahren und wie sie ihren Traum von der Kunst mit der Agoraphobie weiter bestritten hat.

„Look Back“-Kritik: Visuell beeindruckende und emotionale Reise in die Welt der Manga-Kunst (2)

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Michèle Figur

Japanisches Ikigai in „Look Back“ erfrischend und gelungen

Ein zentrales Thema des Films ist die Auseinandersetzung mit der japanischen Lebensphilosophie„Ikigai“, die im Groben das Streben nach einem erfüllten und passionierten Leben beschreibt.„Look Back“ zeigt eindrucksvoll, was es bedeutet, für eine Leidenschaft zu brennen und sich vollständig darauf zu konzentrieren. Die Charaktere verkörpern diese Philosophie, indem sie ihre Hingabe und ihren unerschütterlichen Willen für ihre Kunst demonstrieren. Allerdings verdeutlicht der Anime auch, wie die Charaktere unter ihrer intensiven Passion leiden können und was es bedeutet, zu sich 100 Prozent einer Sache hinzugeben. Diese einseitige Hingabe kann auch zu Isolation und Selbstzweifeln führen. Dabei schafft es „Look Back“ weder mit einem erhobenen Zeigefinger über die zwei Seiten der Medaille zu sprechen, noch kommt es zu einer Glorifizierung. Wir sehen einfach zwei Menschen, die in ihrer Zeichenkunst vollends aufgehen und was das für unterschiedliche Auswirkungen auf deren Leben hat – und das ohne viel Schnickschnack, was ich persönlich sehr erfrischend finde. Allerdings hätte ich mir trotzdem eine etwas intensivere Auseinandersetzung mit der Manga-Industrie gewünscht, gerade in Bezug auf den Brandanschlag, der sich 2019 ereignete.

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Mehr über die japanische Lebenskunst Ikigai erfahrt ihr in diesem Bestseller:

„Look Back“-Kritik: Visuell beeindruckende und emotionale Reise in die Welt der Manga-Kunst (3)

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„Look Back“: Eine musikalische Reise à la „Your Name“

Ein weiteres herausragendes Element von „Look Back“ ist definitiv die musikalische Begleitung der Geschichte. Sie ist nicht nur eine gelungene Ergänzung, sondern zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Film und vermittelt dabei stets ein Gefühl von Melancholie. Durch den Einsatz von Streichinstrumenten und Klavierklängen wird eine emotionale Atmosphäre geschaffen, die die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit der charakterlichen Verbundenheit zum Ausdruck bringt und erinnert an diebeeindruckenden Melodien aus „Your Name“.

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„Look Back“-Kritik: Visuell beeindruckende und emotionale Reise in die Welt der Manga-Kunst (2024)
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